Donnerstag, 5. Oktober 2006

Eine Riftzone...

...ist die Antwort auf eine lang andauernde Dehnbewegung im Kontinent. Wird die Kruste außeinandergezogen, entsteht eine "Lücke" die geschlossen werden muss. Da aber bei einer Dehnung nie ein einziger Riss sich durch die Kruste zieht entstehen durch mehrere Brüche keilförmige Blöcke die hinabwandern und die "Lücke" schließen. Bei einer starken Dehnbewegung kommt es auch zu aufsteigen des darunterliegenden Erdmantels, er verschließt die "Lücke" sozusagen von unten und hebt bei seiner Aufwärtsbewegung die Kruste über sich an. -Skizze zeigt einen kontinentalen Graben(Riftzone) im Querschnitt-

Die Skizze ist folgendermaßen zu verstehen:
- Dunkelrot stellt die Asthenosphäre dar, Schwarz und Graublau die Lithosphäre, Braune Striche stellen Verwerfungen dar und Gelb zeigt Sedimente an.
- Eine Dehnbewegung der Lithosphäre von mehreren Kilometern hat zur Folge, dass die Kruste in mehrere Blöcke zerbricht und absinkt während gleichzeitig aus dem Mantel Gestein aufsteigt und die Kruste um die keilförmigen Blöcke anhebt. Die angehobenen Gebiete parallel zum Graben nennt man Grabenschultern, sie sind am Grabenrand am meißten emporgehoben und fallen vom Graben weg schräg ein.
- Ein Graben kann mehrere Kilometer tief sein, allerdings ist dies an der Oberfläche nicht auszumachen, da der Graben mit kilometerdicken Sedimenten aufgefüllt wurde.
- Die Grabenschultern können Kilometerhoch emporgehoben werden sind aber dadurch auch erhöhter Erosion ausgesetzt.

Im europäischen Rift System (ECRIS) gibt es mehrere Grabenstrukturen, die bekanntesten sind der Oberrheingraben, Niederrheingraben(Niederrheinische Bucht) und der Limagne Graben. Durch das veränderte Spannungsfeld seit dem Ende der Auffaltung der Alpen im Miozän(vor ca. 17 Millionen Jahren), kamen die grabenbildenden Vorgänge in den meißten Gräben zum erliegen. Der Oberrheingraben wird nun geschert, da die maximale Dehnungsspannung annähernd horizontal zum Graben steht, einziger Graben der von dem veränderten Spannungsfeld profitiert ist der Niederrheingraben, er steht senkrecht zur Dehnungsspannung und expandiert daher von allen Gräben am stärksten.
In allen Gräben bleiben die Werte der krustalen Ausdehnung über die Breite bei unter 7 km.

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